Die Vereinschronik des SV. Hubertus Hüttengesäß e.V. 1963
Eine Chronik zu verfassen ist wohl immer ein schweres Unterfangen, da der Verfasser nicht über alle Ereignisse, die im Zusammenhang mit der Vereinsgeschichte erwähnt werden müssten, berichten kann, weil er zum einen seinerzeit noch nicht in der Vereinsarbeit eingebunden war und zum anderen nur noch auf wenige Personen zurückgreifen kann, die maßgeblich an der Entstehung und dem Aufbau des Vereines beteiligt waren. Aus diesem Grunde wurde im Bezug auf die ersten 25 Jahre der Vereinsgeschichte im wesentlichen die Vereinschronik aus der Festschrift anlässlich des 25 jährigen Vereinsjubiläum von 1988 herangezogen.
Da diese stellenweise im Zeitrafferstil gehalten ist, können hier auch nicht alle Namen aufgeführt werden, die eigentlich erwähnt werden müssten. Zusammengefasst sei ausdrücklich erwähnt, dass diese Chronik keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Auszug aus der Vereinschronik des SV. Hubertus Hüttengesäß e.V. 1963
Auf Initiative des damaligen 1. Vorsitzenden von Hubertus Niederrodenbach und Mitglied des Kreis-Vorstandes, Karl Krönig, trafen sich am 20. März 1963 in der Gaststätte “Zur schönen Aussicht” 20 Personen, die sich für den Schießsport interessierten. Pächter der genannten Gaststätte war seinerzeit Günter Jaczkowski, der sich ebenfalls als Interessent in die Einzeichnungsliste eingetragen hatte.
Schnell war man sich unter den Versammelten einig, daß man nur über einen Verein schießsportliche Aktivitäten aufnehmen kann. Aus diesem Grunde wurde dann auch von den anwesenden Interessenten einstimmig der Beschluß gefaßt, einen Schützenverein zu gründen.
Obwohl es auch in Hüttengesäß, wie in fast allen anderen Gemeinden, sehr wahrscheinlich schon Jahrhunderte früher Schützen gegeben hat, wurde mit diesem Datum der erste Schützenverein in Hüttengesäß gegründet.
Da der Verein noch keinen Vorstand hatte, wählten die Mitglieder einen Vorbereitungsauschuß, der bis zur Wahl eines offiziellen Vorstandes die Belange des Vereins wahrnehmen und die erste Hauptversammlung vorbereiten sollte. In diesen Ausschuß wurden Fritz Münch, Günter Jaczkowski und Karlheinz Habermann gewählt.
Die erste Hauptversammlung des neugegründeten Vereins fand dann auch schon am 12. April 1963 in dem Gründungslokal “Zur schönen Aussicht” statt. Auf dieser Versammlung – es waren 17 Mitglieder anwesend – wurde dann zuerst der erforderliche Vorstand gewählt.
- 1. Vorsizender Karlheinz Habermann
- 2. Vorsitzender Alfons Hofmann
- Hauptkassierer Andreas Kowatsch
- Schriftführer Karl-Heinz Kühn
- Schützenmeister Otto Habermann
- Jugendleiter Heini Trinkaus
- Beisitzer Albert Orth; Gerhard Mattern
Der Verein hatte jetzt zwar einen Vorstand, aber noch keine Satzung, kein Geld, keinen Schießstand und keine Waffen. Das Erstellen und Beschließen der Satzung mußte aus Zeitgründen auf die nächste Mitgliederversammlung vertagt werden. Um auch schnellst möglich einen Schießstand bauen zu können, wurde jedoch noch ein Bauausschuß gewählt, der einen geeigneten Platz suchen und für die Errichtung eines Schießstandes prüfen sollte. Da sich der durch den Besitzer und Gründungsmitglied Heinz Köhler angebotene Anbau des Vereinslokales, für den Aufbau eines entsprechenden Schießstandes als ungeeignet erwiesen hatte, wurde mit Genehmigung der Gemeinde in der ehemaligen “Sport- und Kulturhalle” ein schnell auf- und abbaubarer Schießstand in Eigenhilfe installiert.
Da der Verein, wie schon erwähnt, weder Geld noch Waffen hatte, stellte der damalige 2. Vorsitzende, Alfons Hofmann, 3 Scheiben-zuganlagen und der Vereinswirt, Günter Jaczkowski, ein Match-Luftgewehr zur Verfügung, so daß der Trainingsbetrieb schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit aufgenommen werden konnte.
Am 21 April 1963 wurde dann auch schon die nächste Mitgliederversammlung einberufen, in der die noch fehlende Vereinssatzung beschlossen wurde.
Um den Andrang beim Trainingsschießen einigermaßen bewältigen zu können, mußte der Verein bald schon einen Kredit aufnehmen, um noch zwei Luftgewehre kaufen zu können. Jetzt war es möglich auf drei Ständen gleichzeitig zu trainieren und der Verein konnte einen sichtbaren Aufschwung verzeichnen. Was wiederum zur Folge hatte, daß alsbald Schießstätte und Waffenbestand vergrößert werden mußte um der immer größer werdenden Zahl aktiver Schützen ausreichend Schießmöglichkeit zu bieten. Als mögliche Geldquelle für die erforderlichen Anschaffungen hatte man sich für ein Preisschießen für jedermann entschlossen.
Nachdem sich unser damaliger Vereinswirt, Günter Jaczkowski, bereiterklärt hatte, die erforderlichen Sachpreise bei den Örtlichen Geschäftsleuten als Spende zu sammeln (kaufen war ja nicht möglich) , beschloß der Vorstand, an den Kerbtagen in dem ehemaligen Schlachthaus des Vereinslokals ein Preisschießen abzuhalten, was dann auch ein voller Erfolg war.
Durch die Reineinnahmen dieses Preisschießens wurde der Verein erstmals in die Lage versetzt, Großeinkäufe an Schießscheiben und Kugeln zu tätigen, so daß man nur noch etwa den halben Preis zahlen mußte.
Und was die Hauptsache war – wir konnten noch weitere Scheibenzuganlagen, Gewehre und die erste Luftpistole anschaffen, was noch dadurch begünstigt wurde, dass gerade zu dieser Zeit ein Schützenverein aufgeben mußte und dort einige Gerätschaften preisgünstig erworben werden konnten. So kam es dann auch, daß der Verein, ein Jahr nach seiner Gründung, seine Mitgliederzahl schon verdoppelt hatte, auf 6 Ständen geschossen werden konnte und 4 eigene Match-Gewehre sowie eine Match-Luftpistole zur Verfügung gestellt werden konnten.
Das erste Königsschießen des Vereins wurde noch am Ende des Jahres 1963 ausgetragen. Zum ersten Schützenkönig konnte Karlheinz Habermann gekührt werden. Auf der Jahreshauptversammlung 1964 wurde beschlossen,daß sich der SV. Hubertus Hüttengesäß erstmalig mit 5 Mannschaften an den Kreismeisterschaften beteiligt und bei den kommenden Rundenwettkämpfen mitschießen will.
Bei den Kreismeisterschaften belegten wir dann auch gleich die ersten 3 Plätzen in der Kreisklasse C. Außerdem belegte die Damenmannschaft den ersten Platz und die Junioren-Mannschaft noch den dritten Platz, so daß man von einem vollen Erfolg sprechen konnte, der auch gebührend gefeiert wurde.
Auch bei den im September beginnenden Rundenkämpfen zeigte es sich, daß der Verein über gute Schützen verfügte und sich die Vorbereitungen gelohnt hatten. In der Kreisklasse 2 belegte die Luftgewehrmannschaft auf Anhieb den 2. Tabellenplatz und auch die kommenden Jahre zeigten einen kontinuierlichen Weg nach oben auf.
Am Ende des Jahres 1964 ergab sich eine einschneidende Veränderung durch das Freiwerden des großen Saales in unserem Vereinslokal. Jetzt konnten wir hier unseren Schießstand errichten, was für die Schützen ein erheblicher Vorteil war, mußte man nun nicht mehr zwischen Vereinslokal und Schießstand hin- und herlaufen. Leider verließ uns zum etwa selben Zeitpunkt auch unser Vereinswirt Günter Jaczkowski, der sich nach Mainz Marienborn veränderte. Da er sich bis zu seinem Weggang durch Rat und Tat um den Verein besonders verdient gemacht hatte, wurde er auf der Jahreshauptversammlung 1966 zum ersten Ehrenmitglied des Vereins ernannt.
Ebenfalls erstmalig wurde 1966 der erste Maskenball durchgeführt, durch den die Vereinskasse wieder etwas aufgefüllt werden konnte. Im Juni 1966 starteten wir unseren ersten Vereinsausflug in den Odenwald. Im Juli veranstalteten wir ein Sommernachtsfest und im November den ersten Schützenball, für den extra eine Trachtenkapelle aus Aura verpflichtet wurde. Mit der Weihnachtsfeier endete das gesellschaftliche Jahr 1966.
Auf der Jahreshauptversammlung 1967 ergriff das aus Mainz-Marienborn angereiste Ehrenmitglied Günter Jaczkowski das Wort und bot dem Verein die Patenschaft für seine neue Gaststätte an. Das Lokal sollte den Namen “Hubertus Stuben” erhalten. Wir nahmen dieses Angebot selbstverständlich an und fuhren im April als Taufpate nach Marienborn um die Patenschaft zu übernehmen und natürlich kräftig zu feiern.
Ebenfalls im Jahre 1967 erhielten wir Kenntnis davon, daß der Besitzer unseres Vereinsheimes, das Anwesen verkaufen wollte. In der Ungewissheit, was der neue Besitzer mit dem Lokal bzw. mit dem Saal vorhatte, sahen wir uns gezwungen, uns nach einem anderen Vereinslokal mit der Möglichkeit zur Errichtung eines Schießstandes umzusehen. Da von Seiten der Gemeinde keine Möglichkeit gegeben war und bei der Gaststätte “Zur Krone” gerade ein Anbau im Entstehen war, setzten wir uns mit dem Gastwirt Otto Erdt diesbezüglich in Verbindung. Schnell waren wir uns einig und konnten schon Ende 1967 mit dem Bau des dritten Schießstandes beginnen. Nach Fertigstellung hatten wir einen schnell auf- und abbaubaren Schießstand mit 8 Scheibentransportanlagen installiert und es wurde uns nicht nur von dem abnehmenden Schießstandsachverständigen des Regierungspräsidenten in Darmstadt bescheinigt, daß wir hiermit einen der schönsten Schießstände im Schützenkreis Hanau errichtet hatten. Voller Stolz wurde dann auch die Einweihung gefeiert. Im April 1968 wurde unser neuer Stand dann auch gleich voll ausgelastet, indem die Kreisjugendmeisterschaften auf ihm ausgetragen wurden.
Gesellschaftlich und sportlich lief alles zur Zufriedenheit weiter. 1969 gelang sogar ohne jeden Punktverlußt der Aufstieg in die Kreisklasse. 1971 mußte der seitherige 1. Vorsitzende Karlheinz Habermann aus Zeitgründen sein Amt aufgeben und wurde von Fritz Orth abgelöst, der die Vereinsführung bis zum Jahre 1985 bewältigte.
In diese Zeit fiel auch etwa ab 1973 der Wunsch zum sportlichen Schießen mit Feuerwaffen. Da dies auf unserem Luftdruckstand nicht möglich war, wurden die verschiedensten Gedankenspiele durchgearbeitet, wie man denn zu einem Kleinkaliber-Schießstand kommen könnte. Meistens tauchten aber irgendwelche unüberwindbare Schwierigkeiten auf.
Ende 1974 kam man dann mit den Vorständen der inzwischen gegründeten Schützenvereine von Alt- und Neuwiedermuß zusammen, um gemeinsam einen Kleinkaliberstand zu planen und zu bauen. Vertreter der Vorstände trafen sich daraufhin öfters um die Eizelheiten zu besprechen. Ein entsprechendes Gelände war seitens der Gemeinde schon zur Verfügung gestellt worden. Nachdem dann auch eine Einigung in Sicht war, verloren die Vereine aus Alt- und Neuwiedermuß jedoch das Interesse an dem gemeinsamen Bauvorhaben und für uns alleine war dieses Projekt leider zu groß. Der Vorstand mußte sich also wieder nach neuen Möglichkeiten umsehen. Mit anderen Vereinen versuchte man die Gemeinde zum Bau eines Dorfgemeinschaftshauses zu überreden, wo für die Vereine entsprechender Raum eingeplant werden konnte und wofür die Vereine selbsverständlich ihre Mithilfe für die Errichtung anboten.
Da sich die Gemeinde aber bereits für eine Beteiligung zum Bau einer Turnhalle für die Grundschule entschieden hatte, war die Idee eines Dorfgemeinschaftshauses aus finanziellen Mitteln gestorben. Nachdem diese Tatsache bekannt war, sah der Vorstand keinerlei Möglichkeit mehr, in der überschaubaren Zukunft zu einem KK-Schießstand zu kommen. Um so größer war die Überraschung, als wir erfuhren, daß aus Gründen der Zweckmäßigkeit ein Teil des neuen Turnhallenbaues unterkellert werden sollte. Der mit der Planung vom Main-Kinzig-Kreis beauftragte Architekt hatte nämlich festgestellt, das man für verhältnismäßig wenig Mehrkosten einen schönen Kellerraum erhält, wenn man teilweise die Fundamente nur um etwa 75 cm vertieft.
Dieser Plan wurde von den Verantwortlichen der Gemeinde angenommen und wir wurden offiziell darüber informiert. Aus einer Überlassenen Grundrißzeichnung konnten wir unsere Bedarfsmöglichkeiten ausmessen und teilten der Gemeinde unser Interesse an dem angebotenen Kellerraum mit. Nicht zuletzt deshalb weil bessere Möglichkeiten in absehbarer Zukunft nicht zu sehen waren.
Unter Heranziehung des Schießstandsachverständigen des Regierungspräsidiums in Darmstadt, wurde die Planung daraufhin abgeklopft, daß alle für Schießstände vorgegebenen Abmessungen eingehalten werden konnten. Auch ein Aufenthaltsraum sollte integriert sein. Als dies alles nach Zentimeter-Feilcherei machbar schien, waren noch alle Gremien der Gemeinde davon zu überzeugen, daß ein einmal errichteter Schießstand für Feuerwaffen nich beliebig auf- und abbaubar sein kann und somit die Räume nur für Schützenvereine nutzbar sein können.
Nachdem dann im Jahre 1981 der Rohbau der Halle mit unserem Keller erstellt war, ging es mit viel Elan an den Innenausbau durch uns, wobei viele Mitglieder sicherlich mehr Freizeit auf dieser Baustelle verbrachten als zu Hause. Mit finanzieller Hilfe in Form eines Baukostenzuschusses für die baulichen Maßnahmen und in etwa 4000 Arbeitsstunden wurden bis Mitte 1982 acht 10m Luftdruckwaffenstäde und fünf Stände von 25 m Länge für Feuerwaffen erstellt. Auserdem wurde ein Aufenthaltsraum erstellt, der als Zentrum für das Vereinsheimes dienen sollte. Es sei im Übrigen erwähnt, daß die Ausstattung der Schießstände sowie der Ausbau des Aufenthaltsraumes mit eigenen Mitteln und in Eigenhilfe durchgeführt wurden.
An dieser Stelle ist es angebracht, noch einmal all denjenigen zu danken, die bei der Realisierung dieses Projektes und den vorangegangenen mitgeholfen haben und sich mit Rat und Tat im Dienste des Vereins eingebracht haben. Die offizielle Übergabe bzw. Übernahme der gesamten Schießsportanlage fand dann im Januar 1983 im Rahmen einer kleinen Feierstunde statt, an der außer den zahlreichen Vertretern befreundeter Vereine und einiger Personen des öffentlichen Lebens auch der Präsident des Hessischen Schützenverbandes Otto Wagner teilnahm.
Jetzt endlich hatte der Schützenverein Hubertus Hüttengesäß ein eigenes zu Hause mit fest installierten Schießständen, die einen optimalen Trainings- und Wettkampfbetrieb gewärleisten konnten und ein Vereinsheim, dass dem geselligen Beisammensein während und nach dem Schießbetrieb einen großen Vorwärtsschub gab.
Neben all den sportlichen Tätigkeiten, waren Wander- und Grilltage eine beliebte Abwechselung vom Schießbetrieb und eine wichtige Ergänzung unseres Vereinslebens.
Im Jahre 1986 kam es zu einem außergewöhnlichen Ereignis. Der Verein hatte nämlich beschlossen eine Vereinsfahne anzuschaffen. Zur feierlichen Übergabe dieses Banners waren neben vielen Vereinen und den Bürgern von Ronneburg auch Kreisschützenmeister Karlheinz Koch, Landrat Rüger und Bürgermeister Friedhelm Kleine gekommen um diesem Ereignis beizuwohnen. Die Anschaffung dieser Fahne hatte natürlich auch noch einen anderen Hintergrund. Im gleichen Jahr stand im September die 750 Jahr-Feier der Gemeinde Ronneburg im Mittelpunkt und da unser Vorstands Mitglied Manfred Krüger für den historischen Festzug verantwortlich zeichnete, sollte unsere neue Vereinsfahne bei dem Umzug der Öffentlichkeit präsentiert werden.
An dem Festzug beteiligten wir uns mit 3 Darstellungen, unter anderen mit einem Motivwagen zum Thema “Die Ronneburg brennt”. Dazu entstand unter der Leitung von Wilfried Eckert, aus Styropor maßstabgetreu ein Modell unserer Burg und das diese Arbeit gelungen war konnte man allerseits bewundern.
Ein weiterer Baustein unserer Vereinsgeschichte ist die Durchführung des Ortspokalschiesens, zu dem alle Ortsvereine eingeladen sind, welche dann zum Einen mit dem Luftgewehr im Mannschaftswettkampf den Ortspokal unter sich ausschießen
und zum Anderen im Einzelwettkampf den Ortsschützenkönig für ein Jahr ermitteln und krönen. Mit großer Begeisterung und unter der Anleitung unserer erfahrenen Schützen gehen die Teilnehmer in den sportlichen Wettkampf und jeder gute Treffer wird gebührend gefeiert. Im Einzelwettkampf wird mit der Teilermaschine ganz genau gemessen, es entscheiden 100stel Millimeter darüber, wer sich mit dem Titel des “Ortspokalschützenkönig” des jeweiligen Jahres schmücken darf. Ehrung der Sieger und die Siegesfeier bilden den Höhepunkt der Veranstaltung.
1988 feierte des SV Hubertus Hüttengesäß sein 25 jähriges Vereinsjubiläum, welches mit einem umfangreichen Festprogramm gebührend gefeiert wurde.
Nachdem an baulichen und gesellschaftlichen Ereignissen nun etwas Ruhe eingekehrt war sollen an dieser Stelle die sportlichen Erfolge der Vereinsschützen einmal herausgestellt werden.
Neben den ungezählten Erfolgen in Rundenkämpfen sowie die vielen Kreis- und Gaumeisterschaften, war 1993 das Jahr des bis dahin größten Erfolges unseres Vereinsschützen Roland Ruth. Mit dem Landesrekord von 386 Ringen im Vorkampf und dem Sieg im Finale, sicherte er sich zum ersten Male den hessischen Landesmeister Titel und erfüllte sich gleichzeitig den lange ersehnten Wunsch der Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft in München.
1995 wurde Sebastian Ruth, der Sohn von Roland Ruth in den Landeskader der hessischen Schülerklasse aufgenommen.
1996 gelang es Roland Ruth zum zweiten Male den Landesmeistertitel nach Ronneburg zu holen.
Im gleichen Jahr steigt die erste Lupi-Mannschaft in die Oberliga Hessen Ost auf und wird auf Anhieb Dritter der Wettkampfrunde.
1997 wurde die Luftpistolenmannschaft mit Roland Ruth, Dirk Wagner, Harald Ruth, Wolfgang Reidel und Helmut König zum Aufstiegskampf zur neu gegründeten 2.ten Bundesliga nach Dortmund eingeladen. Begleitet von einem kleinen Fan-Club und unter dem Moto “Dabei sein ist wichtig” nahmen wir die Herausforderung an, mußten aber erkennen, dass die Lorbeeren dort ziemlich hoch hingen.
Die Luftgewehrschützen unseres Vereines erreichten immer wieder gute Ergfolge, kamen mangels Nachwuchs aber bisher nie über die Kreis Ebene hinaus.
1999 erhielt das Vereinsheim durch den Einbau einer neuen Bar-Theke einen modernen und ansprechenden Look.
Anfang des Jahres 2008 versagte die Duell-Anlage auf dem KK-Stand ihren Dienst und mußte bis zum Beginn der Wettkampfrunde erneuert werden. Der Wettlauf mit der Zeit konnte Dank des Einsatzes aller Aktiven (Einholen von Angeboten, Aushandeln guter Konditionen, Ausbau der alten Anlage, Einbau und Installation der neuen Anlage) bewältigt werden, so dass pünktlich zum Rundenkampf Start die neue Anlage zur Verfügung stand.
In der Disziplin Sportpistole waren bis zum Jahre 2006 die Erfolge ebenfalls auf die Grund- Und Kreisklasse beschränkt. Ab 2007 begann aber ein kontinuierlicher Aufschwung, der über Gau- und 2009 Oberliga Ost bis 2012 zum Aufstieg in die Hessenliga mit der Besetzung Dirk Wagner, HJ. Zaade, Roland Ruth, Doreen Vennekamp, Stefan Trippel und Volker Kreß führte.
Die Lupi-Mannschaft wollte nach dem selbst verordneten Abstieg aus der Oberliga Ost und nach dem Wiederaufstieg in die Gauklasse 3 es noch einmal wissen. Der Aufstieg zur Oberliga Ost gelang 2007 und als Rundenkampfsieger 2009 gelang der Aufstieg in die Hessenliga wo man seither etabliert ist. 2012 erreichte die Mannschaft als Rundenwettkampf Dritter, die Berechtigung zum Aufstiegskamp für die zweite Bundesliga. Da aber ersatzgeschwächt angetreten werden mußte, gelang es diesesmal noch nicht in die zweithöchste Liga aufzusteigen.
Im Jahre 2008, kam in Begleitung ihres Vaters, der am Training zum Ortspokalschießen teilnahm, ein Mädchen im Alter von 13 Jahren auf unseren Schießstand. Nach einigen Versuchen mit Luftgewehr und Pistole, stellte dieses Mädchen schnell fest, dass es Spaß am Schießsport finden könnte. Und folgerichtig besuchte sie uns von da an häufiger zu den Trainingsstunden und es war recht früh erkennbar, dass hier ein ungewöhnliches Talent heranwachsen würde. Unter der Betreuung unseres Jugendtrainers H.J. Zaade erlernte sie das sportliche Schießen von der Pike auf und nahm an Schüler-Vergleichen im Kreis teil, wo sie mit Abstand beste Ergebnisse erzielte.
Schon bald wurde auch der Landestrainer auf dieses Talent aufmerksam. Es folgten Einladungen zu Sichtungslehrgängen, Jahrgangsschießen und Ausscheidungswettkämpfen auf Landesebene.
Neben dem Erreichen von Kreis- und Gaumeisterschaft, stellte sich bereits nach einem Jahr Trainingsfleis der erste überregionale Erfolg ein. Doreen Vennekamp wurde Hessenmeiserin in der Schüler- und Jugendklasse Luftpistole 2009.
In den Landeskader aufgenommen, erhielt Doreen jetzt noch mehr sportliche Unterstützung und konnte ihr angeborenes Talent ausbauen und verfeinern. Seitens des Vereines wurden alle Möglichkeiten ausgelotet um auch im finanzellen Bereich unterstützend tätig sein zu können.
Den nächsten Höhepunkt ihrer noch jungen Karriere landete sie bereits im Jahre 2011. Bei den Deutschen Meisteschaften in München errang sie mit der Sportpistole die Goldmedaille im Einzel, sowie mit der Mannschaft Sport-und Luftpistole jeweils eine Silbermedaille.
Im gleichen Jahr erreichte auch Roland Ruth seinen bis dahin größten Erfolg, mit dem dritten Platz und Gewinn der Bronce Medaille bei den deutschen Meisterschaften in der Disziplin Luftpistole Altersklasse.
Um unseren Schützen die bestmögliche Trainingsbedingungen zu ermöglichen, wurde im Jahre 2010 seitens des Vorstandes beschlossen, die altgediente Seilzug-Anlage der Luftdruckstände zu Gunsten einer modernen, dem Stand der Technik entsprechenden Elektronischen Schießanlage auszutauschen. Wegen der relativ hohen Kosten dieses Vorhabens war die Umsetzung nur möglich in dem ein großer Anteil der Hardware durch Anfertigung in Eigenarbeit hergestellt wurde und die Installation der gesammten Anlage unter der Aufsicht der Fa. DISAG komplett in Eigenregie gestemmt wurde.
2011, zum Hessenliga Heimkampf konnte die Anlage mit 10 voll elektronischen Ständen ihre Feuertaufe bestehen.
Zurück zu den sporlichen Ereignissen. Der ungebrochene Trainingsfleis von Doreen Vennekamp, führte in zahlreichen Vergleichs- und Ausscheidungs- Wettkämpfen, jetzt auch auf nationaler Ebene zur Qualifikation für die Junioren Europameisterschaft 2012 der Pistolenschützen in Bologna / Italien. Am 13.Juli 2012 13:43 Uhr war die Sensation perfekt.
Doreen Vennekamp; Startnummer 1165 GER; dritter Platz und Gewinn der Bronce Medaille bei den European Championship Bologne / Italien.
Zudem noch der zweite Platz mit der Mannschaft in der Disziplin Sportpistole.
Im April des Jahres 2013 beging der SV Hubertus Hüttengesäß sein 50 jähriges Bestehen mit einer Feier für die Mitglieder des Vereines zu der auch einige Vertreter des öffentlichen Lebens eingeladen waren. Diese Feier war geprägt von dem Rückblick auf die Vereinsgeschichte wie in dieser Chronik festgehalten. Die Mitglieder können Stolz darauf sein, wie sie diesen Verein von der Gründung bis in die Gegenwart aufgebaut und ausgebaut haben und die Vorstände können Stolz darauf sein, dass sie den Verein immer wieder weiter entwickelt haben und so auf einen Zahlenmäßig zwar relativ kleinen, aber sportlich überaus erfolgreichen Schützenverein zurückblicken können.
An dieser Stelle endet vorläufig unsere Vereinschronik. Die Zukunft hat bereits begonnen und es soll der nachfolgenden Generation vorbehalten sein die Erfolgsgeschichte des SV. Hubertus Hüttengesäß fortzuschreiben.
Der wohl bislang größte Erfolg des Vereins, ist Doreen Vennekamp zu verdanken. Sie nahm stellvertretend für die Bundesrepublik Deutschland an den Olympischen Spielen in Tokio in der Disziplin 25 m Sportpistole teil und holte den 7. Platz für die Bundesrepublik einer der ältesten Sportveranstaltung der Menschheitsgeschichte.